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Archive for the ‘Aktuelles’ Category

In diesen Tagen, um Agnes Miegels 51. Todestag, denken wir zurück an ihren 30. Todestag 1994. Damals vor 21 Jahren wurde dieses Agnes-Miegel-Denkmal im Kurpark von Bad Nenndorf aufgestellt und feierlich eingeweiht. Einige von uns sind damals auch dabei gewesen, jedenfalls war auch der Künstler Ernst Hackländer anwesend, ebenso der Kunstmäzen und Stifter Willibald Völsing. Beide leben heute nicht mehr.

Ich erinnere mich noch, wie wir damals den Wortlaut am Fuß der Statue diskutierten, weil der Bildhauer die Worte des Zitats umgestellt hatte. In Agnes Miegels „Spruch“ für den Ostdeutschland-Gedenkturm in Schloss Burg an der Wupper lautet die letzte Zeile „nichts als den Haß zu hassen“ – während Herr Hackländer eingravierte: „und nichts zu hassen als den Haß“. Inhaltlich macht das keinen Unterschied. Ohne den grammatischen Zusammenhang mit den vorangehenden Versen erschien ihm diese Fassung wohl allgemein­verständlicher. Jedenfalls hob er hervor, wie ihm gerade an dieser Lebenserkenntnis und Maxime der großen ostpreußischen Dichterin gelegen war, die er über alle Zeiten bewahrt wissen wollte.

Die Gestalt der sitzenden jungen Frau mit langem Haar, die einen Becher ausgießt wie ein Füllhorn, ist kein lebensgetreues Abbild von Agnes Miegel, sondern eine künstlerische Interpretation, wie der Bildhauer Wesentliches der Dichterin in den Fokus rücken wollte. In den Falten ihres Kleides birgt sich ein kleiner Hund – das soll jenes Mohrchen sein, das die Jugendjahre Agnes Miegels in Königsberg begleitete. Um den Hals trägt sie eine Perlenkette wie auf dem berühmtesten Foto, das sie als junge Erwachsene zeigt. In der Hand hält die junge Frau ein kleines Buch, das sie dem Betrachter hinhält, aber ihr Blick ist eher unbestimmt in die Ferne gerichtet, von wo ihr die Inspiration für ihre dichterischen Werke gekommen sein mag.

Ursprünglich war die Bronzefigur für den Garten des Agnes-Miegel-Hauses vorgesehen. Der damalige Kurdirektor Hans-Joachim Schick aber setzte sich sehr dafür ein, dass das Denkmal einer breiteren Öffentlichkeit präsent sein sollte und einen Platz im Kurpark erhielt. Damit waren der Stifter und die Agnes-Miegel-Gesellschaft einverstanden, schließlich „gehörte“ die Dichterin Agnes Miegel ganz Bad Nenndorf. Die Stadt Bad Nenndorf hatte Agnes Miegel anlässlich ihres 75. Geburtstags 1954 zur Ehrenbürgerin erhoben. Ebenso war Agnes Miegel 1954 Ehrenkurgast des Staatsbades geworden. So war die Dichterin also von der Stadt und dem Kurbad Nenndorf zu ihren Lebzeiten und in den Jahrzehnten danach hoch verehrt worden.

Wörtlich sagte Hans-Joachim Schick 1994 bei der Einweihung der Skulptur: „Die Schwefelquellen sind das Fundament des Staatsbades zur Gesundung des Körpers. Agnes Miegels Werke dagegen bewirken eine Gesundung der Seele.“ Er wies besonders auf die Inschrift im Sockel der Statue hin, die lautet „… und nichts zu hassen als den Haß“. Im übrigen war er glücklich darüber, dass Agnes Miegel den Namen des Heilbades in die kulturelle Öffentlichkeit trägt.[1]

Ebenso war der Nenndorfer Bürgermeister Gerd Borcherding als Schirmherr dieser Veranstaltung zugegen und ging in seinem Grußwort auf die letzten Jahre der Dichterin in Bad Nenndorf ein, in denen sie trotz ihres Alters neuen Entwicklungen aufgeschlossen gegenüberstand. Zur Einweihung des Nenndorfer Gymnasiums im Jahre 1960 verfasste sie ein Gedicht, das deutlich emanzipatorische Züge aufweist, in dem sie Mädchen und Frauen ermuntert, um ihre Rechte zu kämpfen. „Bad Nenndorf wird heute mit dem Namen Agnes Miegels verbunden, der durch die Agnes-Miegel-Gesellschaft eine angemessene, differenzierte Würdigung widerfährt“, sagte Borcherding.[2]

In den folgenden Jahren war das Agnes-Miegel-Denkmal im Kurpark ein beliebter Ort für die Fotos der Bad Nenndorfer Brautpaare – ähnlich wie die russischen Brautpaare in Agnes Miegels Vaterstadt Königsberg in Ostpreußen gern das Grab des Philosophen Kant an der Nordwand des alten Doms für ihre Erinnerungsfotos und einen Sektempfang aufsuchen. Etliche Postkarten mit Motiven des Kurbades zeigten bis vor kurzem auch stolz die Bronzefigur der Ehrenbürgerin – denn nicht jeder bedeutende Kurort kann sich rühmen, Wohnort einer namhaften Dichterin gewesen zu sein, die überdies eine Reihe von dichterischen Liebeserklärungen an dieses Kurbad verfasst hat.

Als die Agnes-Miegel-Gesellschaft im März 2004 eine mehrtägige Veranstaltung anlässlich des 125. Geburtstags der Dichterin durchführte, betonte der damalige Kurdirektor Hartmut Manthey in seinem Grußwort: „Was kann es Schöneres geben, als Agnes Miegel – als Ehrenbürgerin und Ehrenkurgast von Bad Nenndorf – für ihr dichterisches Wirken in Bad Nenndorf besondere Anerkennung entgegenzubringen. Bad Nenndorf kann stolz auf diese Ehrenbürgerin sein.[3] Stadtkämmerer Richard Allnoch, der Agnes Miegel noch persönlich gekannt hatte, sprach in Vertretung für den Bürgermeister Wilfried Battermann. Er nannte den 125. Geburtstag Agnes Miegels einen besonderen Ehrentag für Bad Nenndorf. „Wir können uns glücklich schätzen, dass Agnes Miegel hier ihre Altersheimat gefunden hat – ‚Geliebte kleine Heimat meines Herzens’, so hat sie Bad Nenndorf genannt, und das ist nach dem Verlust der Heimat, der Flucht und der Unrast eine besondere Auszeichnung. […] Auch heute hat Agnes Miegel für Bad Nenndorf noch eine besondere Bedeutung, denn Besuchergruppen werden bei den Stadtführungen zum Denkmal der Ehrenbürgerin im Kurpark geführt.“[4]

Auf Betreiben der Stadt oder der Kurdirektion wurde das Denkmal um das Jahr 2006 innerhalb des Kurparks versetzt. Die Verantwortlichen hatten befunden, dass der bisherige Standort zu versteckt sei und der Dichterin ein attraktiverer Platz gebühre, wo das Denkmal noch besser wahrgenommen werden könne. Und so war es dann etliche Jahre neben dem Schlösschen ein Anziehungspunkt für Touristen, Kurgäste und natürlich die Nenndorfer Bürger.

So weit, so gut.

Jedoch wurde die Statue für eine kleine Gruppe von linken Aktionisten in den letzten Jahren immer mehr zu einem Stein des Anstoßes. Eine vehemente Rufmord-Kampagne warf Agnes Miegel ihre Parteimitgliedschaft und ihr zeitweiliges Einverständnis mit dem Hitler-Regime vor und wollte von ihren zeitlosen Dichtungen, die unumstößlich zur deutschen Literaturgeschichte gehören und die jüngst noch Marcel Reich-Ranicki würdigte, nichts mehr wissen. Ebenso distanzierten sie sich von Agnes Miegels kultureller Bedeutung für Bad Nenndorf und betonten beharrlich, die Ehrenbürgerschaft sei mit dem Tode der Geehrten erloschen und aufgehoben. Sie reduzierten das Lebenswerk aus sieben fruchtbaren Schaffensjahrzehnten auf ein Gedicht auf Hitler und brachten die örtliche Presse dazu, lange Artikel in ihrem Sinne zu drucken und klärende Stellungnahmen der Agnes-Miegel-Gesellschaft und anderer Leser äußerst kurz oder gar nicht zu drucken. Farbanschläge auf die Skulptur, Verhüllungen und Gewalt­anwendungen zeugten indes von dem primitiven Ungeist dieser Kritiker. Wer sich für Agnes Miegels Bedeutung und die Pflege ihres Andenkens einsetzte, wurde von ihnen kurzerhand selbst als „rechts“ diffamiert und angegriffen. Politische Kritik wurde auch an dem Bildhauer Ernst Hackländer und an dem Stifter Willibald Völsing geäußert.

Die Absicht der Kritiker, Agnes Miegel aus dem kulturellen Gedächtnis des Kurortes zu tilgen, fand Gehör bei den neuen Stadträten, die mit knapper Mehrheit beschlossen, das Denkmal aus dem Kurpark zu verbannen, da es ein schlechtes Licht auf die moderne, weltoffene Kurstadt werfe.

Neu war an diesen plakativen ‚Enthüllungen’ und ‚Entdeckungen’ über Agnes Miegel und die Initiatoren ihres Denkmals überhaupt nichts. Bedenklich scheinen uns indes die Methoden jener Kritiker, die in ihrer Ignoranz und Intoleranz an Bücherverbrennungen unter einem totalitären Regime erinnern. Was auch immer man Agnes Miegel in den Wirren ihrer Zeit vorwerfen mag, geschadet hat sie keinem Menschen, sondern im Gegenteil ihre Mitmenschen und Leser stets mit der starken Ausstrahlung ihrer integren, warmherzigen Persönlichkeit und der humanen, lebensbejahenden Botschaft ihrer Dichtungen beschenkt.

Nach jener dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte, in der auch sie getäuscht wurde und irrte, dankte sie Gott für seine Lehre, „nichts als den Hass zu hassen“, wie sie 1952 in dem Spruch für den Ostdeutschland-Gedenkturm schrieb. Diese Einsicht und Lebensweisheit ist eine Abkehr von jeglicher Parteipolitik oder Parteigläubigkeit. Sie ist ein ausdrückliches Bekenntnis zu Toleranz und Menschlichkeit, die als einzige Maximen zeitlose Gültigkeit haben dürfen. Sie bedeutet ein Nein zu Meinungsdiktatur und dem Ausgrenzen Andersdenkender, ein Nein zu jeglicher Gewalt, Zerstörungswut oder Diffamierung. Und gerade darum wählte der Bildhauer Ernst Hackländer diese Worte für seine Skulptur auf die Dichterin Agnes Miegel. „Nichts zu hassen als den Hass“, dazu bekannte sich auch der Stifter Willibald Völsing, und das beeindruckte den damaligen Kurdirektor Hans-Joachim Schick ganz besonders.

Jene aber, die das Denkmal aus dem öffentlichen Raum von Bad Nenndorfs Kurpark verbannten, sprachen sich damit gerade gegen Toleranz und Weltoffenheit aus, gegen ein warmherziges Gelten-Lassen und gegen diese hohe Lebensmaxime, die dem Artikel 1 des Grundgesetzes (von der Unantastbarkeit der Würde des Menschen) um nichts nachsteht. Denn Hass macht blind. Überzeugt von der Richtigkeit ihres Tun und Denkens und ihres überhöhten moralischen Anspruchs, der absolute Makellosigkeit und gottähnliche Vorbildlichkeit von einer geehrten Persönlichkeit fordert, verfielen sie gerade dem Hass und wurden blind für alles, um dessentwillen Agnes Miegel bis dahin geehrt worden war.

Ein Bürgerbegehren der Agnes-Miegel-Gesellschaft für den Erhalt des Denkmal-Standorts im Kurpark war erfolgreich und führte zu einem Bürgerentscheid. Trotz überwältigender Zustimmung der Abstimmenden scheiterte der Bürgerentscheid knapp an dem gesetzlich notwendigen Quorum.

Im Februar dieses Jahres wurde das Denkmal aus dem Kurpark entfernt – über die Stelle, wo es jahrelang stand, sollte Gras wachsen. Im Sommer konnte die Skulptur hier im Garten des Agnes-Miegel-Hauses fest aufgestellt werden.

Ganz besonderer Dank gebührt dabei Herrn Niehus und Herrn Kast, die die Umsetzung des Denkmals mit viel Sachkenntnis und Engagement ins Werk setzten. Sie bestimmten diesen neuen Standort im Garten, wo die Skulptur die Besucher, die auf dem Weg zum Agnes-Miegel-Haus sind, quasi begrüßt. Herr Kast stellte die Kontakte zu Firmen und Arbeitern her, koordinierte die einzelnen Arbeitsschritte und war stets bereit, auch selbst Hand anzulegen. Ohne seinen bemühten Einsatz hier vor Ort wäre nicht nur das Ergebnis fragwürdig, sondern auch die Kosten dafür sicher noch höher ausgefallen. Danken möchte ich auch jenen Mitgliedern, die die Agnes-Miegel-Gesellschaft mit besonderen Spenden bei dieser zusätzlichen finanziellen Belastung förderten.

Als die Umsetzung des Denkmals vom Kurpark in den Garten des Agnes-Miegel-Hauses beschlossene Sache war, bekamen wir einige Zuschriften und Anrufe von Mitgliedern und Freunden: Zermürbt von den Anfeindungen gegen die Dichterin, ihr Leben und ihr Werk und von dem sich über viele Monate hinziehenden Streit um den Standort, überwanden sie energisch ihren Ärger und ihre Entrüstung über diese politische Entscheidung und trösteten sich und uns mit der Aussicht: Agnes Miegel kommt nach Hause! Hier wird sie Frieden finden! – Ist das nicht auch ganz im Sinne der Inschrift im Sockel: „… und nichts zu hassen als den Haß“? Diese Einstellung, diese Maxime soll uns und allen Menschen, die das Denkmal an seinem neuen Ort besuchen, immer wieder zum Vorbild gereichen.

Dankbar sind wir, dass das Denkmal zwei Jahrzehnte lang im Kurpark stehen und für die kulturelle Öffentlichkeit Nenndorfs präsent sein konnte. Die Umsetzung ist für die Kulturstadt Bad Nenndorf beschämend und ein größerer Verlust als für uns.

So möchte ich nun Agnes Miegels Denkmal an diesem friedlichen-stillen, privaten Ort, für den es von Anfang an bestimmt war, offiziell begrüßen und willkommen heißen und zitiere aus dem „Bauspruch“, den Agnes Miegel zum Richtfest dieses Hauses am 11. Oktober 1952 geschrieben hatte:

„Hier im Garten, im Haus, das Nenndorfs Gemeinde erbaute

Als der Herbststurm des Deisters Wälder verfärbte,

Hofft nun Ruhe zu finden nach sieben Jahren der Unrast,

Die aus kriegszerstörter Heimat und Vaterstadt herkam,

Fern aus dem Ordensland Preußen, dem bernsteingekrönten,

Agnes Gustavstochter, die Letzte der Ihren,

Die ehrfürchtig das Lied der Heimat gesungen.“[5]

Weit wichtiger als der Streit um ein Denkmal, das die Dichterin selbst sicher nie gewollt hätte, bleibt die Lektüre und Auseinandersetzung mit ihrer Dichtung. Wie für Annette von Droste-Hülshoff wäre es ihr am liebsten, wenn ihr Werk weiterlebt. Auffordernd hält hier die Figur dem Betrachter ihr Buch entgegen. Und so möge auch weiterhin gelten, was Hans-Joachim Schick vor 21 Jahren bei der Begrüßung der Statue im Kurpark sagte, dass Agnes Miegels Werke eine Gesundung der Seele bewirken!

Dr. phil. Marianne Kopp

[1] Bericht aus den Schaumburger Nachrichten Ende Oktober 1994, ohne Datum abgedruckt im Weihnachtsbrief der Agnes-Miegel-Gesellschaft 1994, S. 4

[2] ebd.

[3] abgedruckt im Sommerbrief 2004 der Agnes-Miegel-Gesellschaft, S. 9

[4] ebd.

[5] zitiert nach Agnes Miegel: „Land, so schön geschmückt wie eine schöne reiche Rotrockfrau“, Jahresgabe der Agnes-Miegel-Gesellschaft 1998

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Die Agnes-Miegel-Gesellschaft e.V. lädt ein

zu kulturellen Veranstaltungen anlässlich von

Agnes Miegels 51. Todestag

am Sonnabend, 24. Oktober 2014 in Bad Nenndorf

13:15 Uhr:             Begrüßung der Agnes-Miegel-Bronzeskulptur an ihrem neuen Standort im Garten des Agnes-Miegel-Hauses

Ansprache von Dr. Marianne Kopp, 1. Vorsitzende der Agnes-Miegel-Gesellschaft e.V.

Grußwort von Hans-Joachim Schick, Kurdirektor in Bad Nenndorf 1986-1999

14:30 Uhr:             Gedenken an Agnes Miegels Grab auf dem Bergfriedhof

15:00 Uhr:             Lesestunde im Hotel Hannover, Buchenallee 1

Dr. Hajo Buch (Mettmann) liest Agnes Miegels Erzählung „Der Ruf“ (um den Tod des Odysseus)

anschließend:

gemeinsames Kaffeetrinken im Hotel Hannover

Wir freuen uns über einen regen Besuch. Bitte bringen Sie auch Freunde, Verwandte und Bekannte mit.

Eintritt frei   –   Spenden erbeten   –   Gäste willkommen

Info: Agnes-Miegel-Platz 3, 31542 Bad Nenndorf, Tel. 05723 – 917 317

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Die Agnes-Miegel-Gesellschaft e.V. lädt ein zu den Agnes-Miegel-Tagen

im Hotel Hannover, Buchenallee 1, 31542 Bad Nenndorf

                                                       

Freitag, 6. März 2015

16:00 Uhr:      „Abschied von Königsberg

                       Vor siebzig Jahren – Literarisches und Biographisches

17:30 Uhr:      „…denn meine Weimarer Pension war sehr fein

                       Aus Briefen und Erinnerungen von Agnes Miegel über ihre Zeit im Mädchenpensionat 1894-1896

                       Dr. Jens Riederer (Weimar), Dr. Marianne Kopp (Stadtbergen)

 

Samstag, 7. März 2015

10:00 Uhr:      Mitgliederversammlung (Einlass ab 9:30 Uhr)

anschließend: Lieder zum Mitsingen    mit Udo Kassebeer (Varrel)

14:15 Uhr:      Gedenken an Agnes Miegels Grab

15:00 Uhr:      „Immer nach Erkenntnis schrie mein Herz“

                       Agnes Miegels Märchenspiel „Zein Alasman“

                       Vortrag Dr. Marianne Kopp

16:15 Uhr:      Agnes Miegel: „Zein Alasman“. Ein Märchenspiel

                       gelesen von Heike Schaufus (Schenefeld) und Fritz Köhncke (Glücksburg)

18:00 Uhr:      H.C. Andersen: „Das Feuerzeug“.

                      Heike Schaufus, Papiertheater-Vorstellung

Änderungen vorbehalten

E i n t r i t t   f r e i – S p e n d e n   e r b e t e n – G ä s t e   w i l l k o m m e n

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Die Agnes-Miegel-Gesellschaft e.V. lädt ein zu einem Gedenkkonzert

am Sonntag, den 19. Oktober 2014, um 16 Uhr.

Mozartstraße 3, 31515 Wunstorf, OT Großenheidorn

Im Oktober jährt sich der Todestag Agnes Miegels zum 50. Mal. Wir haben auf Anregung der Sängerin Isabelle Kusari nach Kompositionen gesucht, die Gedichte der Königsberger Dichterin vertonen, und sind auf eine Fülle von Werken gestoßen, aus denen wir für diesen Gedenktag eine Auswahl für ein Konzertprogramm treffen konnten. Lassen Sie sich überraschen von den ausdrucksstarken Liedern heute weitgehend unbekannter Komponisten:

Otto Besch, Friedrich Deckner, Ernst Fuchs-Schönbach, Rosemarie Gillner, Herrmann Lübbing, Ewald Schäfer, Tatjana Terechowa, Irenäus Totzke und Georg Vollerthun.

Die Musik verstärkt die Tiefe der zarten, manchmal nachdenklichen Lyrik. Die Klavierbegleitung der Lieder, gesungen von Isabelle Kusari, unterstreicht die Stimmungen. Jedem Lied wird das jeweilige Gedicht vorangestellt durch Annemete v. Vogel, die auch ein Beispiel aus dem Balladenschaffen Agnes Miegels vorträgt. Soloklavierstücke von Chopin und Rachmaninov runden das Programm ab.

Der Eintritt ist frei, wir bitten jedoch um Spenden, um die Kosten der beiden Berufsmusikerinnen aus Düsseldorf zu decken.

Bringen Sie gerne Ihre Freunde und Verwandten mit! Da die Platzzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderlich. Bei entsprechender Nachfrage findet das Konzert auch am Sonnabend, den 18. 10. 2014, um 16 Uhr statt.  

Anmeldungen per

E-mail: Annemete.v.Vogel@gmx.de

Telefon: 05033/2222 (auch auf den AB)

Post: Annemete. v. Vogel

         Mozartstr. 3, 31515 Wunstorf

Parkmöglichkeit vorhanden!

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Agnes Miegel-Tage in Bad Nenndorf vom 15. bis 16. März 2013
Gedankensplitter als Nachlese zur Abendveranstaltung am 16. März mit Gedichten von Agnes Miegel und Musik von Arcangelo Corelli

Der 15. und 16. März waren frühlingversprechende Tage mit Sonnenschein und blauem Himmel. Doch tags darauf erlebten wir hier vor den Toren von Hannover die Verwandlung in eine zauberhafte Winterlandschaft. Krokusse und Schneeglöckchen vor unseren Fenstern verschwanden unter einer dicken Schneedecke. Versunken in diesen märchenhaften Anblick, liefen meine Gedanken zu den am Abend des 16. März vorgetragenen Gedichten, zunächst zu den Versen von „Athene im Park“.
Fasziniert von der Schilderung eines alten, von Sommer erfüllten Parks mit einer Skulptur der Athene: „Die weiße Göttin auf bröckelndem Fels, von Ranken überwoben…“ stellte ich mir vor, wie Athene „mit leisem Lächeln“ über ihrem Marmor den flockenweichen, weißen Pelz annahm.

Zurück in den hellen, Licht durchfluteten Vortragssaal des „Hotels Hannover“. Nach einer Corelli-Sonate folgte die Ballade „Die Domina“, die die Zuhörer ins 16. Jahrhundert führte, in die Zeit des großen gewalttätigen Umbruchs, in dieser Form ungewollt ausgelöst durch die Reformation. Der eindrucksvolle Vortrag ließ uns — das Hier und Heute vergessend — die höchst bedrohliche Situation eines Klosters und seiner Domina mit den ihr anvertrauten jungen Nonnen erleben. Vom Glauben abgefallene Ritter drohten beutegierig:
„Domina,
Deines Klosters letzte Stunde ist da!“
Ihre Äxte klopften ans Klostertor:
„Nun, Frau Domina, komm hervor,
Gestern brannte Sankt Alberts Abtei,
Heute ist an dir die Reih…“
Wie ein Aufatmen ging es durch die Reihen der Zuhörer, als es der Domina gelang mit dem ihr gewährten freien Geleit die jungen Nonnen zu retten.

Und wieder waren es die Musizierenden, die die Zuhörer in eine andere Welt mitnahmen, um zum nächsten sehr bewegenden Text überzuleiten: „Das Kriegskind“.
Ich glaube, unter den Gästen war kaum einer, der nicht den Zweiten Weltkrieg mit all seinen Schrecken erlebt hat. Wieviel Tapferkeit und Mut gehört dazu, als wehrlose, vom Feind überfallene Frau das gezeugte Kind auszutragen und es gegen alles und jeden in Schutz zu nehmen.
Nie wieder Krieg! Das wünschten sich wohl alle in diesen Momenten.

Die Agnes Miegel-Tage fanden kurz vor dem offiziellen Frühlingsanfang statt, und so war unter den sehr nachdenklich stimmenden Texten auch das Gedicht „Frühling“, um in die bevorstehende Jahreszeit mit Grünen, Blühen und Vogelgezwitscher einzustimmen:
„Frühling“
Der Amsel erstes
Zärtliches Singen
Hör ich vom Garten
Herüberklingen.

Der Abend wird allen unvergesslich bleiben. Obwohl der erkrankte Rezitator in letzter Sekunde abgesagt hatte, verlief alles programmgemäß. Es ist zu bewundern, wie Marianne Kopp, Annemete v. Vogel und aus dem Zuhörerkreis Hans-Joachim Buch es geschafft haben, mit kaum merklicher Verspätung die „Rollen“ zu übernehmen.
Nicht zu vergessen die Musizierenden! Mit wieviel Liebe zum Detail das Programm zusammengestellt wurde, zeigt auch die Auswahl der Musik von Arcangelo Corelli (1653 – 1713), dessen 360. Geburtstag an diesem Abend gewürdigt wurde mit Cembalo (Manfred Jahncke), Violinen (Bärbel Riegler und Roland Jacques) und Violoncello, letzteres gespielt von Annemete v. Vogel.
Barbara Werhahn

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im Hotel Hannover, Buchenallee 1, 31542 Bad Nenndorf

Freitag, 15. März 2013
16:00 Uhr: „Verehrte, liebe Frau Baronin!“ Agnes Miegels Freundschaft mit
Clementine v. Münchhausen, geb. v. d. Gabelentz
Lesung mit Texten von Börries v. Münchhausen, Lulu v. Strauß u. Torney,
Agnes Miegel und Clementine v. Münchhausen
anlässlich des 100. Todestages von Clementine v. Münchhausen

17:30 Uhr: Nadelkunst der Clementine v. Münchhausen
Lichtbildervortrag und Ausstellung
Annemete v. Vogel, Urenkelin der Clementine v. Münchhausen

Samstag, 16. März 2013
10:00 Uhr: Mitgliederversammlung (Einlass ab 9:30 Uhr)
11:30 Uhr: Lieder zum Mitsingen
12:00 Uhr: Mittagspause

14:15 Uhr: Gedenken an Agnes Miegels Grab

15:00 Uhr: Von Parkschlangen, Benimm und Budenzauber. Mädchenpensionate in
Weimar um 1900 unter besonderer Berücksichtigung des Pensionats Koch
Vortrag von Dr. Jens Riederer aus Weimar

anschließend: „Als ich nach Weimar in die Pension kam…“
Quellen zu Agnes Miegels Zeit in der „Pension Koch“, Spätherbst 1894 bis
April 1896

19:30 Uhr: „Wie erste Veilchen im Frühlingsregen“
Gedichte und Balladen von Agnes Miegel
vorgetragen von Jürgen A. Peters aus Velpke

Änderungen vorbehalten

E i n t r i t t f r e i – S p e n d e n e r b e t e n – G ä s t e w i l l k o m m e n

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Das Buch kann NUR über die Agnes-Miegel-Gesellschaft bestellt werden,

Tel. 05723-917317 oder e-mail: <post(at)agnes-miegel-gesellschaft.de>

Der Preis beträgt 19,80 €.

Informationen über den Inhalt und die Hintergründe zu dem bewegten Schicksal dieses Buches erfahren Sie in der Rezension des Historikers Prof. Dr. Paul Leidinger, zu dessen Schwerpunkten die deutsche Zeitgeschichte gehört.

Zwei Buch-Anzeigen zu Agnes Miegel von Prof. Dr. Paul Leidinger, Münster/Warendorf

Marianne Kopp (Hg.), Agnes Miegel. Ihr Leben, Denken und Dichten von der Kaiserzeit bis zur NS-Zeit. Mosaiksteine zu ihrer Persönlichkeit, Münster 2011, 142 S.

Mit diesem Band eröffnet die Vorsitzende der Agnes-Miegel-Gesellschaft, die Literaturwissenschaftlerin Dr. Marianne Kopp, eine neue Buchreihe, die eine bisher vermisste historisch-kritische Auseinandersetzung mit dem Gesamtwerk der deutschen Dichterin Agnes Miegel zum Ziel hat. Hintergrund sind dabei politische Debatten, die seit einiger Zeit in Deutschland um das Verhalten der Dichterin in der NS-Zeit geführt werden. Dabei wird die Benennung von Straßen und Schulen nach der Dichterin in der Nachkriegszeit vielfach mit der Absicht in die Diskussion gebracht, sie umzubenennen. In diesem Zusammenhang legt das aus einer Tagung der Agnes-Miegel-Gesellschaft 2010 hervorgegangene Buch fünf Vorträge im Druck vor, die vor allem Fragen nach der Stellung Agnes Miegels und ihrer Dichtung in der NS-Zeit nachgehen, darunter vor allem der Beitrag des Kieler Literaturwissenschaftlers Bodo Heimann „Dienend dem neuen Tag“, der spezifisch an Textbeispielen die „Haltung der Dichterin im Dritten Reich“ untersucht. Er fasst seine Ergebnisse in zehn Thesen zusammen, die die Zeitverhaftung der Dichterin aufweisen, aber auch ihre Grenzen gegenüber dem NS-Staat und seiner Ideologie verdeutlichen. Sie geben damit der weiteren Forschung eine bisher vermisste Grundlage.

Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Ursula Seibt verdeutlicht in ihrem Beitrag „Die silberne Wartburgrose“ die ganz unpolitische Aufnahme Agnes Miegels 1933 in den „Orden deutscher Dichter und Dichterinnen“ und damit ihre danach erfolgte Aufnahme in die neu organisierte „Sektion für Dichtkunst“ der „Preußischen Akademie der Künste“. Die Herausgeberin selbst steuert zwei Beiträge bei: im ersten zeigt sie an den Briefen Agnes Miegels an ihre Freundin Lulu Diederichs aus den Jahren 1923-1949 sehr konkret die völlig unpolitischen Lebensverhältnisse und Alltagssorgen der Dichterin auf, in einem zweiten „Sonnabends gab’s immer Kartoffelsuppe“ Ernährungsgewohnheiten der ostpreußischen Küche, die auch für Agnes Miegel maßgeblich war. Dirk Hermann, Germanist und Kulturhistoriker, weist mit seinem Aufsatz „Höre Israel“ auf die frühen Gedichte mit jüdischer Thematik bei Börries von Münchhausen und Agnes Miegel hin, die einen Antisemitismus der Dichterin von früh an ausschließen. Das Buch leistet mit seinen Aufsätzen einen gewichtigen Beitrag zu einer neuen historisch-kritischen Miegel-Forschung, der weiterer Erfolg zu wünschen ist.

Angesichts dieser Tatsache ist es umso verwunderlicher, dass das vom Ardey-Verlag, Münster, bereitwillig und ohne Beanstandung in sein Verlagsprogramm aufgenommene Miegel-Buch vom Verlag am Abend vor der angekündigten öffentlichen Pressekonferenz am folgenden Morgen mit unwahrer Argumentation überraschend zurückgezogen wurde. Der Verlag nahm mit einem Mal vor allem Anstoß an einem Beitrag des Buches, dem er Unwissenschaftlichkeit vorwarf, und gab an, das bereits mit der Hälfte der Auflage an die Agnes-Miegel-Gesellschaft ausgelieferte und auch bereits teils an den Handel versandte Buch mit dem erheblichen Restbestand nicht weiter bewerben und ausliefern, sondern makulieren zu wollen. Dazu startete er mit ehrverletzender Begründung eine Rückholaktion der Bücher.

Dieser krasse Vertragsbruch hat die Agnes-Miegel-Gesellschaft zu einer rechtlichen Klärung veranlasst, die inzwischen erfolgt ist mit dem Ergebnis, dass dem Ardey-Verlag aufgegeben wurde:

1. den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit zu unterlassen,

2. die Verlagsrechte an dem Miegel-Buch an die Agnes-Miegel-Gesellschaft zurückzugeben,

3. den im Verlag beruhenden Teil der Buchauflage – statt zu makulieren – an die Agnes-Miegel-Gesellschaft herauszugeben,

4. der Agnes-Miegel-Gesellschaft nachgewiesene Kosten zu erstatten,

5. den überwiegenden Teil der Gerichtskosten zu zahlen.

Fragt man nach den eigentlichen Gründen des abnormen Verhaltens des Ardey-Verlages, so muss man sie offensichtlich in einer Kontroverse um die Umbenennung von Straßen, darunter auch der Agnes-Miegel-Straße, in Münster suchen. Denn die vertragswidrige Trennung von dem Miegel-Buch der Agnes-Miegel-Gesellschaft erfolgte wenige Tage vor einer am 12. Juli 2011 abgehaltenen Tagung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe über die Umbenennung von Straßen in Münster, bei der die Agnes-Miegel-Straße in ablehnender Weise zur Diskussion gestellt wurde. Der Verlag hatte es bereits zu dieser Zeit übernommen, die Beiträge der Tagung in einem Buch zu publizieren und sah sich damit in einer Kontroverse zwischen den unterschiedlichen Positionen beider Publikationen. Dabei hatte sich der Verlag offensichtlich für eine ablehnende Position gegenüber Agnes Miegel entschieden, wie dies auch der Tagungsbericht im Juliheft 2011 des vom Verlag herausgegebenen Westfalenspiegels in bemerkenswerter Einseitigkeit und Eindeutigkeit zum Ausdruck bringt. In dieser inzwischen einseitigen Ausrichtung des Verlages ist offensichtlich der Grund für die vertragswidrige Trennung des Verlages von dem Miegelbuch zu sehen, wobei der Verlag sich unwahrer und ehrverletzender Behauptungen bediente, die gerichtlich zurückgewiesen worden sind. Auch der Willkür des Verlages, den bei ihm beruhenden Teil der Auflage nach seiner Erklärung makulieren zu wollen, hat das Rechtsverfahren eine eindeutige Absage erteilt.

Das Beispiel zeigt die Unfairness nicht nur des Verlages an, sondern auch die Methode, mit der in Münster die Umbenennung von Straßennamen betrieben worden ist. Sie hat – der Rechtsstaatlichkeit sei Dank – ihre rechtlichen Grenzen gefunden. Dem Verlag des Westfalenspiegels, einer Tochter des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, steht sein Verhalten als regionales Organ der Heimat- und Kulturpflege in Westfalen in der Sache besonders schlecht an (siehe auch die nachstehende Buchanzeige).

Steffen Stadthaus: Agnes Miegel – fragwürdige Ehrung einer nationalsozialistischen Dichterin. Eine Rekonstruktion ihres Wirkens im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit, in:

Matthias Frese (Hg.): Fragwürdige Ehrungen!? Straßennamen als Instrument von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur, Ardey-Verlag Münster 2012, S. 151-178

In dem umstrittenen, im Ardey-Verlag erschienenen Band über Straßennamen von Personen mit NS-Berührung hat Steffen Stadthaus u.a. den Beitrag über Agnes Miegel übernommen. Bereits in der Überschrift ordnet er die 1933 bereits 54-jährige und durch Ehrungen und Preise anerkannte deutsche Dichterin als NS-Dichterin ein, obgleich die wenigen gelegentlich der NS-Partei und ihrem Führer zugewandten Gedichte nur einen verschwindenden Bruchteil ihres Werkes ausmachen und sich weder einer kontinuierlichen Stringenz noch der NS-Ideologie zuordnen lassen. Dies betont bereits 1994 der unverdächtige polnische Literaturwissenschaftler Tadeusz Namowicz (Agnes Miegel als Dichterin des Grenzlandes, in: Izabella Golec und Tadeusz Namowicz, Hg.: Literatur im Kulturgrenzraum, Band 2, Lublin 1994, S. 57-69) in einer kritischen Aufarbeitung, die Stadthaus offensichtlich entgangen ist. Namowicz schreibt resümierend: „Man wird dem Werk von Agnes Miegel nicht gerecht, wenn man es primär den Autoren ‚unter dem Hakenkreuz’ zurechnet. Das Ergebnis der vorliegenden Analyse zeigt deutlich, dass Agnes Miegel nur selten und punktuell sich „zum Hakenkreuz“ bekannte. Die bei ihr vorherrschende Auffassung von der Heimat war in der Regel den nationalsozialistischen Ideologemen konträr. …(S. 66f.).“

Dennoch glaubt Stadthaus aus einzelnen Zitaten von Äußerungen Agnes Miegels eine stringente NS-Zugewandtheit erschließen zu können, angefangen und endend mit Hinweisen auf interne Briefaussagen zwischen 1933 und 1945, die in ihrer Privatheit, ihrer Veranlassung und den Zeitumständen einer besonders sensiblen Behandlung bedurft hätten. Er reißt Zitate unkritisch aus ihrem Zusammenhang, ohne sie – gemäß einer historisch-kritischen Methode – in ihrer Zeitverhaftung und Intention zu prüfen und zu bewerten. Dies gilt auch von den wenigen Werkbezügen, auf die Stadthaus hinweist. Seine Bewertung steht hier zum Teil der des Stadthaus zwar bekannten, von ihm aber nicht zitierten Literaturwissenschaftlers Bodo Heimann in dem o.a. angeführten Werk von Marianne Kopp entgegen. Dies gilt auch von Stadthaus’ Bewertungen über Agnes Miegel in der Nachkriegszeit und insbesondere von seiner Auffassung über die Entnazifizierung Agnes Miegels 1949. Sie widerspricht dem Ergebnis der damals durchaus kritischen richterlichen Prüfung der Entnazifizierungskommission des Landes Niedersachsen, die auch von der unverdächtigen polnischen Literaturwissenschaft gerechtfertigt wird.

Gerade die aufgezeigten Kontroversen machen es notwendig, dass eine wissenschaftlich-kritische Literaturwissenschaft sich ihrer annimmt. Politisch gesetzte Maximen sind der Tod jeder Wissenschaft und diskreditieren diese und sich selbst. Dies gilt auch für die Haltung des Ardey-Verlages und seiner Hinterleute in der Sache.

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Von Sirgune Piorreck

Viel Applaus ernteten die beiden Schülerinnen der KGS (Kooperative Gesamtschule) Brinkum Pia Leimke und Tanja Rudeck für ihre natürliche, frische Art, ihren Vortrag zum Thema „Agnes Miegels Haltung zum Nationalsozialismus 1933 bis 1945“ zu präsentieren. Wie in anderen Orten auch, geht es um die Frage: Ist es noch zeitgemäß, Agnes-Miegel-Straßen ihren Namen zu belassen? Eine Namensänderung wird auch in Stuhr-Brinkum diskutiert. An der KGS besteht ein Projektkurs „Spurensuche“.
Zur Entscheidungshilfe beauftragten die Kommunalpolitiker nun den Kurs, diese Frage wissenschaftlich zu untersuchen. Zwölf Kleingruppen beschäftigten sich mit dem Thema. Man merkte, dass neben den vielen einseitigen Internetdarstellungen auch einige Argumente für die Beibehaltung des Namens, die Dr. Marianne Kopp und Annemete v. Vogel, 1. und 2. Vorsitzende der Agnes-Miegel-Gesellschaft, im Rahmen der Teilnahme an einer Unterrichts-Doppelstunde in Brinkum vorgetragen hatten, übernommen wurden. Das richtige Urteil zu fällen sei sehr schwierig. Sie seien schließlich zu dem Schluss gekommen, dass „Agnes-Miegel eine nationalsozialistische Heimatdichterin war“. Wie die Entscheidung hinsichtlich der Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße ausfallen wird, ist weiter offen. Anschließend stellten sich die beiden Schülerinnen noch bereitwillig den Fragen der Besucher.

Viel Beifall fand auch der Vortrag von Dirk Herrmann, M.A.(Dresden) „Lust, Leid und Lachen, wie ich’s grad gefunden /Zu einem bunten Strauß hab ich’s gebunden“. Zu Agnes Miegels erstem Gedichtband 1901.
Agnes Miegel war damals 22 Jahre alt.
Dieser herzerfrischende Vortragstitel aus dem ersten Gedicht „Eva“ aus diesem Bändchen ist zugleich Motto für Herrmanns Ausführungen.
Er begann mit einem Zitat: „Frauen dichten anders“  von Marcel Reich-Ranicki. Herrmann stellte dar, dass nicht „Lust und Lachen“, sonders das „Leid“ in der frühen Dichtung überwog. Es ginge oft um den Tod, besonders eindrucksvoll im „Mädchengebet“, um den „Tod des Angebeteten, für den Fall dass er ‚eine andere freit‘. “
Er führte aus, dass die Rose als „Symbol der Liebe“ auch Dornen habe, die „weh tun und Wunden hinterlassen.“
Dann analysierte Herrmann Gedichte und Balladen um biblische und historische Frauengestalten, die „oftmals als Opfer bestimmter Zwänge und Konventionen“ dargestellt seien, u.a. „Abisag von Sunem“ oder „Mary Stuart“.
Viele Gedicht-Zitate erfreuten die Zuhörer und weckten Erinnerungen.

Anregend und fröhlich bewegt war vor allem der Auftritt der Kindertrachtentanzgruppe „Dae Aalaester Maikens“ (Leitung Renate Gewers) in alten bunten Trachten. Besonderer Applaus wurde der vierjährigen Hermine gespendet, die zum erstenmal auftreten durfte. Sophie Mensching zeigte dann ihre prächtigen Trachten, die „Roten Röcke in Schaumburg“ aus Familien-Besitz, ergänzt durch viele Geschichten dazu, unterbrochen von Lyrik und Prosa von Agnes Miegel zum Thema: „Land, so schön geschmückt wie eine reiche, junge Rotrockfrau…“. Sie wurden vorgetragen durch Annemete v. Vogel und Dr. Marianne Kopp, die ebenfalls mit Applaus für die gelungene Tagung bedacht wurde.

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Die Agnes-Miegel-Gesellschaft e.V. lädt ein zu den

Agnes-Miegel-Tagen 2012

im Hotel Hannover, Buchenallee 1, 31542 Bad Nenndorf

Freitag, 23. März

16:00 Uhr:     Projektgruppe „Agnes Miegel“, Kooperative Gesamtschule Stuhr-Brinkum: Schülerinnen stellen ihre Seminararbeiten über verschiedene Aspekte zu Agnes Miegels Leben, Werk und Rezeption vor.

17:30 Uhr:     „Ich bin das ganze Jahr vergnügt“. Offenes Singen mit Arno Creutzmann (Neustadt/Rbge.)

anschließend Gelegenheit zum persönlichen Gespräch und Gedankenaustausch in größerer oder kleinerer Runde, Möglichkeit zum Abendessen im Hotel Hannover

Samstag, 24. März

10:00 Uhr:     Mitgliederversammlung

anschließend: Persönliche Erinnerungen an Agnes Miegel – alle Anwesenden sind aufgefordert, von ihren Erinnerungen an die Dichterin bzw. ihr Werk zu erzählen!

14:00 Uhr:      Gedenken an Agnes Miegels Grab

15:00 Uhr:      „Lust, Leid und Lachen, wie ich’s grad gefunden, / Zu einem
bunten Strauß hab ich’s gebunden“. Zu Agnes Miegels erstem Gedichtband 1901.
Vortrag von Dirk Herrmann, M.A. (Dresden)

anschließend bis ca. 17:30/17.45 Uhr: Gelegenheit zum Besuch des Agnes-Miegel-Hauses

18:00 Uhr:     Auftritt der Kindertrachtentanzgruppe „Dae Aalaester Maikens“ (Leitung: Renate Gewers)

Die „Roten Röcke in Schaumburg“. Vorstellung der Trachten durch Sophie Mensching (Lindhorst)

„Land, so schön geschmückt wie eine reiche, junge Rotrockfrau…“, Lyrik und Prosa von Agnes Miegel, gesprochen von Annemete v. Vogel und Dr. Marianne Kopp

Änderungen vorbehalten

E i n t r i t t   f r e i   –   S p e n d e n   e r b e t e n   –   G ä s t e   w i l l k o m m e n

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Die Agnes-Miegel-Gesellschaft e.V. lädt ein

zu einer Feierstunde anlässlich von Agnes Miegels 47. Todestag
am Samstag, dem 29. Oktober 2011 um 15:00 Uhr
im Hotel Hannover,
31542 Bad Nenndorf, Buchenallee 1

Annemete v. Vogel und Dr. Marianne Kopp
lesen Prosa von Agnes Miegel zum Thema

Herbst in Ostpreußen

Das Hotel Hannover bietet die Möglichkeit zum Kaffeetrinken.
Um 14:00 Uhr treffen wir uns zum Gedenken an Agnes Miegels Grab.
Wir freuen uns über einen regen Besuch. Bitte bringen Sie auch Freunde, Verwandte und Bekannte mit.

Eintritt frei   –   Spenden erbeten    –   Gäste willkommen

Info: Agnes-Miegel-Platz 3, 31542 Bad Nenndorf, Tel. 05723 – 917 317

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